Wer war dieses unbekannte Wesen, 20 Jahre älter und 20 Kilo schwerer, als die Frau aus den Hochglanz Zeitschriften? Die Modeschöpferin hatte ihr Portrait-Foto zu Tode retuschieren lassen. Um politisch korrekt zu sein: Ich habe NICHTS gegen Falten und Fettleibigkeit, die Modeschöpferin hatte etwas dagegen, sonst hätte sie ihr „Image“ in der Öffentlichkeit nicht so krass gefälscht. Jedenfalls musste unter mein Interview wieder das Retuschen-Foto. Ich fiel vom Glauben ab. Und nahm mir vor NIE in meinem Leben so etwas zu machen.
Denn eigentlich hatte ich Achtung und Respekt vor der Frau. Sie war eine grandiose Modeschöpferin. Aber dieses peinliche Foto….wirkte jämmerlich und verzweifelt auf mich.
15 Jahre später, als Chefredakteurin, ließ ich fast alle Fotos retuschieren. Mir wurden schon gar keine Pics vorgelegt, die nicht in Farbe und Helligkeit ein bißchen aufgezogen waren und meinem Geschmack an fröhlichen, bunten und lebenslustigen Bildern entsprachen.
Bei mir selbst war ich weniger kritisch. Ich lasse mich grundsätzlich nicht retuschieren, was aber nicht heißt, dass ich nicht darauf achte auf Fotos toll aus zusehen. Natürlich zeige ich ausschließlich Fotos von mir, auf denen ich glaube, top auszusehen!
Ich traf die berühmte Modeschöpferin übrigens vor ein paar Monaten auf einen privaten Abendessen. Sie sah gut aus, gesund. Ihre Firma war damals, kurz nach unserem Interview, in die Insolvenz gegangen. Mode lebt von Jugend und Erneuerung – einer alten, unansehnlichen Designerin nimmt kein Mensch einen Trend ab. Natürlich hatte sie versucht, mit allen Mitteln gegen den Niedergang zu kämpfen, wollte deshalb auch ihr junges Image mit allen Mitteln aufrecht erhalten. Das kann man verstehen!
Letzte Woche hatten wir mit Glamometer ein lustiges Lunch mit meiner „alten“ Freundin Giulia Siegel, die Viky und mir Nachhilfestunden in Sachen Filter und Retusche gab. Da staunten selbst die Instagram Profis, was man mit Snappseed und Facetune2 alles anstellen und fein justieren kann. Unglaublich! Nicht nur Falten werden glatt, auch Nasenrücken schlanker, Lippen voller, Hüften schmaler und Beine länger.
Falls Sie, liebe Leser, nächste Woche zwei Damen auf Glamometer entdecken, die Sie nicht kennen: Snapseed!
Hier die Diskussion zum Thema Retusche und Filter:
Kathrin Bierling, Blogazine „Modepilot“:
Ich bin gegen Filter. Weil mich Echtes mehr reizt, als künstlich Verschönertes. Und wir Mode Insider erkennen Retuschiertes sofort! Ein gutes Foto ist ein gutes Foto und braucht keinen Filter!
Ruth Gombert, Concept Store „Sois Blessed“:
Wir verwenden Lightroom CC für die Bildbearbeitung, allerdings finden wir es wichtig, den natürlichen Charakter und die eigene Note eines Fotos nicht zu verlieren.
Anne Höweler, Infuencer Agentur „Cover PR“
Ich mag die bunte, helle und fröhliche Bildsprache von Glamometer!
Aysen Bitzer-Bourak, Modeschöpferin „AyBi“
Menschen haben plötzlich 3 Konfektionsgrößen weniger…und wenn man sie im realen Leben sieht sehen sie ganz anders aus. Schrecklich. Es gibt so viele Filter, meine Devise: Back to Nature
Anna von Schilcher , Modedesignerin „Feder Rock“
Ich benutze für die Bildbearbeitung Aviary. Ich liebe es, denn es ist extrem benutzerfreundlich und hat superviele Features zur perfekten Bildbearbeitung. Filter benutze ich daher keine!
Judith Epstein, Immobilien
Für meine privaten Fotos auf Instagram benutze ich die Filter Ludwig oder Mayfair, wenn es es bißchen glamouröser sein soll den Filter Rise
Patricia Merkel, Redakteurin
Wir arbeiten mit Photoshop, es ist einfach die professionellste Art Bilder zu bearbeiten. gerade bei Cover-Motiven zählt jede verfeinerte Gesichtspore und jede Blond-Nuance
Fotoquelle: Instagram
Lasst mal lieber alles wie es ist! Das passt schon. Alles im grünen Bereich. Es lebe die Natur so gibt es auch keinen Schreck beim echten Aufeinandertreffen. Alles liebe Ania