Oben und Beitragsfoto: Annette Weber in ihrem Teddy-Mantel von Max Mara
Es war Liebe auf den ersten Blick, ich sah den camelfarbenen Teddy-Mantel zum ersten Mal in Mailand vor der Modeschau von Roberto Cavalli. Carine Roitfeld, die legendäre Stylistin, Influencerin und Mode-Ikone trug ihn damals, gestylt wie ein Badetuch, in das sie sich lässig gewickelt hatte. Und darunter nichts, zumindest nichts, was man erkennen konnte. Außer ihren Signature Highheels. Ich sah den Mantel und wußte: das ist eine Mode-Sensation!
Das ist bestimmt 4 Jahre her.
Mir war klar, dass es sich um ein Modell von Max Mara handeln mußte. Denn erstens ist Carine mit der Besitzerfamilie Maramotti befreundet und berät Max Mara auch bei der Ausrichtung der Kollektion. Aber auch die Optik dieses einmaligen Mantels, der weite, lässige Schnitt mit dem runden Rücken, diese extrem weit geschnittenen Ärmel und der breite Kragen, das Teddyfell, das erkennbar „fake“ war und zu dieser Zeit…wirklich neu und vornedran, all das war so exquisit, so erlesen, das konnte nur ein Mantel von Max Mara sein.
Max Mara Mäntel sind ikonisch.
Doch genau dieses Modell, den Teddy-Mantel, gab es nirgends zu kaufen und auch nicht zu sehen, nicht einmal in der Laufstegkollektion, wo sich ja sonst immer extravagante Stücke finden, die SO nicht in die Produktion gehen.
Doch irgendwie…bekam der Teddy-Mantel jetzt doch sein Laufsteg Debüt. Und wieder war es diese kleine Sensation, die ich spürte, ich weiß, es klingt kitschig, aber wenn ein neuer Trend entsteht, ist es ein tolles Gefühl, live dabei zu sein. Ich sah den Mantel und wußte: HABEN MUSS.
Und dann schoß Caro Daur damit bei den Münchner Press Days um die Ecke, und ich fiel fast rückwärts vom Stuhl. In MEINEM Mantel!!!! Egal, da sieht man, dass ein grandioses Kleidungsstück generationenübergreifend famos ist. Ja, und schließlich hatte ICH das Glück und ergatterte tatsächlich das allerallerallerllerletzte Modell.
Und seitdem bin ich glücklich. Ich trage keinen einzigen anderen Mantel mehr. Brauche ich auch nicht. Mein Mantel Schrank ruht, seit Tagen ging die Tür nicht mehr auf, und dass trotz Minus Graden.
Ich weiß nicht wieviele Mäntel ich besitze, wirklich VIELE Mäntel, für jede Gelegenheit, für jedes Outfit, einen. Quasi. Aber jetzt…ich könnte auf alle verzichten, bis auf…genau, meinen Teddy-Coat.
Er ist unglaublich warm und flauschig, WIRKLICH wie echter Pelz, ich hätte das nie für möglich gehalten. Und außerdem ist er super schick. Aber auch ultra cool. Je nachdem, was man darunter anzieht. Er schützt mich beim Glühwein Marathon auf dem Christkindlmarkt und begleitet mich zum feinen Dinner, wir waren zusammen im Club und beim Pitch für ein wichtiges Projekt. Und immer immer wurde ich darauf angesprochen. Fast feierlich…Ah.. das ist doch der….. ja, mein Mantel ist ein Superstar.
Und ich fühle mich darin wie ein Superstar. Und jetzt bin ich beim Punkt. Es gibt NICHTS, was eine Frau attraktiver macht, als ein herausragender Mantel von feinster Qualität. Ein Mantel, das habe ich im Lauf meiner Karriere immer wieder geschrieben, ist die erste Visitenkarte einer Frau, im Mantel kommt man buchstäblich an. Und es IST ein Unterschied, ob ich einen netten Mantel von Pimkie trage – oder DEN Mantel von Max Mara – oder einer andere Firma, die hochwertige Mäntel herstellt. Ob ich die Referenz trage, die Benchmark.
Es ist die Frage, ob ich es mir wert bin. Natürlich ist so ein Mantel aus Kaschmir, Doubleface oder Teddy-Fell teuer. Und natürlich lege ich den Mantel schon bald nach Ankunft irgendwo ab. Kann man ja hochrechnen, was die Trageminuten kosten. Man kann aber auch argumentieren, dass das Selbstbewusstsein in einem exklusiven Weltklasse Mantel eben auch unbezahlbar ist.
Jeder muss für sich entscheiden, wieviel ihm dieses „Gefühl“ wert ist, etwas ganz BESONDERES zu tragen, was eben nicht jeder hat. MEIN Luxus. Den ICH mir gönne.
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