Beitragsfoto: Tischaltar von Soul Zen, Copyright: Soul Zen
Glamometer: Ihre Website www.Soulzen.de sieht nicht nur bezaubernd aus, sie hilft auch bei der Suche nach sich selbst. Wie kamen Sie auf die Idee, Produkte rund um die Spiritualität her zu stellen?
Sarah Bachmair: Ich war schon immer ein spiritueller Mensch. Meine Eltern waren Hippies, wir feierten Weihnachten in Goa. Und doch führte ich erstmal ein normales Leben, war eine typische Managerin bei einer großen internationalen Firma. Aber ich fühlte mich unzufrieden. Schlapp. Fertig. Äußerlich gab es keinen Grund dafür. Ich verfluchte meinen Körper, war sauer auf mich, weil ich müde und unfit war. Ich hörte einfach nicht auf die Alarm Signale meines Körpers. Dann fing ich an, Tarot Karten zu legen. Heute sage ich Danke, ich muss mich mit mir beschäftigen, mich fragen, wo meine Kraftquellen her kommen, wie ich leben möchte, meinen Alltag strukturiere. Mein Credo wurde: Nein ist ein ganzer Satz. Wirklich: es gibt so viel mehr, als man sieht. Ich las entsprechende Blogs in USA und stellte fest, dass es kaum Produkte hier in Deutschland dafür gibt.
Glamometer: Und so starteten Sie Soul Zen
Sarah Bachmair: Ich war an einem einen Punkt angekommen, wo ich in der Arbeit nichts mehr lernen konnte. Jeder Tag war gleich, nichts Unbekanntes mehr. Für mich war der Zeitpunkt gekommen, meine Idee, die ich im Kopf hatte, um zu setzen. Was ist mein Purpose on Earth fragte ich mich? Die Welt schöner zu machen. Das mache ich durch meine Produkte. Die Leute sollen mit einem Lachen durch die Welt laufen. Wenn ein Mensch bei sich ist, ist er achtsamer, umsichtiger, da wird die Welt schöner. Und so machte ich mich selbständig.
Glamometer: Ihr erstes Produkt?
Sarah Bachmair: Mein Chakra Armband. Es wurde in Indien gefertigt, in Jaipur, weil man dort die Steine besser schleifen kann. Ich weinte, als ich die kleine Schachtel öffnete. Die Idee, die ich seit 1 1/2 Jahren im Kopf hatte, lag plötzlich real vor mir.
Glamometer: Waren Sie zufrieden?
Sarah Bachmair: Fast, es war ja nur der Proto, die Steinqualität war toll, aber ich wollte Änderungen beim Schliff und einen praktischen Verschluss. So faszinierend es ist, mit Indien zu arbeiten, so schwierig ist es manchmal. So haben wir lange an Papeterie gearbeitet, endlich kamen die Muster – und alles war falsch. Dazu kamen Shipping Probleme, die Ware kam zu spät. Der Druck steigt ständig und die Eigenmarke fordert mich jeden Tag. Es ist wie ein Sack Flöhe hüten auf der Titanic bei Sturm.
Glamometer: Erinnern Sie sich an die erste Kundin im Online Shop?
Sarah Bachmair: Die erste Kundin war meine Mama höchstpersönlich. Ich habe mich so gefreut. Das erste halbe Jahr kannte ich von jeder Bestellung den Namen des Kunden, es war toll. Heute planen wir unseren ersten Experience Store mit der gesamten Produktpalette, mit Räucherseminaren und Kursen für Tarot Karten. Es gibt Kristall-Halsbänder für Hunde gegen Smog und stylishe Tisch Altare.
Glamometer: Die Welt der Spiritualität ist vielen Menschen fremd. Manche halten es für Spinnerei.
Sarah Bachmair: Viele Menschen haben Angst vor sich selbst, ertragen keine Stille oder können nicht alleine sein. Sie haben Furcht, sich selbst zu begegnen. Für mich bedeutet Spiritualität nicht Green Juice und Yoga. Sondern in guten Zeiten Energie zu tanken und sich selber in- und auswendig zu kennen. Zu wissen: was tut mit gut, was nicht. Es gibt Leute, die sagen, dass ich spinne. Aber wissen Sie was? Spinnen macht mich glücklich. Manche Menschen macht es glücklich drei Stunden Golf zu spielen, mich macht es glücklich die Tarot Karten zu legen.
Glamometer: Wo kommen Ihre Kunden her? Aus Berlin?
Sarah Bachmair: Berlin ist der Ponyhof für junge Erwachsene. Alle gehen hin und haben Spaß, aber keiner spürt sich. Meine Kundinnen kommen vorwiegend aus dem Süden. Die sind da offener. Vielleicht liegt es an der christlichen Erziehung, am Glauben. Im Süden ist man mit dem katholischen Glauben groß geworden, er ist nichts Schlechtes per se. Früher betete man den Rosenkranz und heute nimmt man eben Malas.
Glamometer: Für Neulinge: welche 3 Produkte würden Sie empfehlen?
Sarah Bachmair: Auf jeden Fall weißen Salbei. Um die Wohnung oder das Büro aus zu räuchern. Salbei bringt neue Energie, einen klaren Geist, hat reinigende Wirkung. Wenn man krank war, Ärger im Geschäft hat – ideal. Es geht ganz einfach. Alle Fenster schließen, Salbei und Kerze anzünden und sich vornehmen, was passieren soll. Man wedelt die Wohnung aus, vor allem auch die Ecken. Weißer Salbei ist ideal für Einsteiger, weil man fürs Räuchern keine Vorkenntnisse braucht. Zweitens ein Schmuckstück, welches man immer bei sich trägt. Ich zum Beispiel trage heute eine Schlange. Die Schlange steht für Häutung für Neuerfindung. Viele Frauen sind aufgeregt vor Terminen, da ist ein Schmuckstück ein Schutz, der daran erinnert, dass Du stark bist. Und drittens? Tarot Karten! Tarot Karten sind das Google der Seele. Die Karten helfen bei jeder Frage, und sei es nur, ob ich den Typen weiter daten soll oder nicht. Man kann ja auch nur eine Karte ziehen. Oft ist es nur ein Wort, was uns dazu bringt, zu denken. Man weißt es eigentlich schon insgeheim, aber man braucht genau dieses eine Wort, diesen Katalysator, damit der Kopf auch wirklich versteht, was zu tun ist. Ich lege mir jeden Sonntag die Tarot Karten und habe sie immer auf Reisen dabei.