Beitragsfoto: Eingang zur Residenz, Copyright: Glamometer
Wie oft sind Sie schon an der Oper vorbei Richtung Odeonsplatz gelaufen und haben die Residenz auf der rechten Seite nicht wirklich wahrgenommen ????
Warum auch, wenn`s vermeintlich Spannenderes gibt : das Spaten-Wirtshaus, den Maßschneider Max Dietl, den Juwelier Bucherer und immer das Ziel Tambosi am Odeonsplatz oder Schuman’s am Hofgarten im Auge.
Schade!!!! Denn die Münchner Residenz bietet so viel Interessantes. Hier gibt es maximale A-Prominenz: die bayrischen Herzöge, die Kurfürsten und Könige.
Ganz kurz nur und wirklich nur kurz das primäre Baedeker-Wissen in wenigen Sätzen:
Der riesige Gebäudekomplex gliedert sich in drei Hauptkomplexe: Den Königsbau, Maximilianische Residenz und den Festsaalbau. Der repräsentative Königsbau thront seit 1826 direkt neben der Oper. Vorbild war der Palazzo Pitti in Florenz. Im Inneren des Königbaus: die Nibelungensäle und die Wohnräume von Ludwig I.
Verschnörkeltes und romantisches Interior – wie im Märchen ! Architekt war der damalige Star unter Münchner Architekten, Leo von Klenze. Heute : Kein Ludwig mehr, dafür die Bayrische Akademie der schönen Künste.
Innenhof der Residenz….
Die Münchner in ihrer Mittagspause (und am Feierabend) kehren dem Königsbau gerne den Rücken zu, verschnaufen an der langen Bank an seiner Mauer und schauen sich die Touristen auf dem Opernplatz an. Wer will, der kann es sich hier mit einem Snack vom Dallmayr (gleich um die Ecke) gemütlich machen und die letzten Sonnenstrahlen genießen.
Weiter geht`s mit dem zweiten Hauptkomplex, der Maximilianischen Residenz. Davor zwei Löwen, die für die Tugenden Klugheit, Stärke, Gerechtigkeit und Mäßigkeit stehen. Ganz ehrlich jetzt : Wenn man deren abgegriffen polierte Pfoten streichelt , dann gehen alle Wünsche in Erfüllung. Im Inneren von den Löwen bewacht, steht die Statue der Patrona Bavariae. Sie beschützt die Bayern vor schlechter Ernte, vor Fashion- fauxpas und vielem mehr.
Unten: Die Löwenpfote bitte streicheln!!!
Und schon stehen wir vor dem letzten Hauptkomplex, dem Festsaalbau. Aufgemerkt, weil in diesem Festsaalbau einst ein künstlicher See angelegt war, richtig gelesen: ein See. Weil der so schön war segelte Ludwig II. dort gerne über den Dächern Münchens in einem Schwanenboot herum. Heute geht’s weniger spektakulär zu, so kann man sich im Festsaal etwa bei Kunstmessen eindecken.
Der Hofgarten um den Festsaal herum ist großes Münchner Kino: Hier spielen die Schicken Boule, flanieren oder bestaunen die Blumenpracht. Gleich daneben der Dianatempel, den Heinrich Schön der Ältere entwarf und der Münchner Musikern als Bühne dient.
Für ein paar Groschen in den Koffer wird hier vor allem Klassik geboten. Im Hintergrund hören wir dazu noch die Glocken der Theatinerkirche und es steht für uns fest : DAS ist München.
Unten: Der Diana Tempel mitten im Hofgarten