Blumen und Blütenblätter sind mit ihren reichen Geschmacks- und Würz-Variationen das I-Tüpferl für viele Speisen. Beim „Flower Dinner Workshop“ im Ingolstadt Village servierte Star-Koch Jan-Philipp Cleusters tatsächlich Gänseblümchen zur Einstimmung. Sie sollen beruhigend wirken – schmecken allerdings ganz schön bitter.
Es kostet schon etwas Überwindung, wenn man zum ersten Mal herzhaft in eine Blume beißt. Irgendwie fühlt es sich seltsam an. Aber man muss ehrlich zugeben, dass, wenn man die Augen schließt und sich auf den Geschmack konzentriert, dieser exotisch und frisch anmutet.
Zu verdanken haben wir dieses kulinarische Abenteuer Jan-Philipp Cleusters, einem der innovativsten und vielversprechendsten TV-Köche Deutschlands. Seine Unerhaltungsqualitäten sind legendär und so wurde der Dinner Workshop mit ihm zu einem anregenden Event.
Nein, ich werde meine Ernährung nicht auf vegan umstellen. Aber ich habe Lust, wieder ein paar neue Sachen auszuprobieren. Ich habe meine Standards in der Küche drauf, die spule ich seit Jahren ab. Die sind geübt und schmecken, gehen mir leicht von der Hand. In meiner Familie essen alle ihre warme Mahlzeit schon mittags – in der Schulkantine oder bei einem Business-Lunch, und abends machen wir Brotzeit. Gekocht wird am Wochenende – wenn wir daheim sind.
Und es macht ja auch Spaß, es ist unglaublich kommunikativ und entspannend, wenn man gemeinsam kocht – oder über neue und interessante Nahrungsmittel und Geschmäcker philosophiert. Beim Workshop im Ingolstadt Village jedenfalls gab es viel Gelächter und Diskussionen. Beißen Sie mal in ein Gänseblümchen! Es ist eine kleine Mutprobe, wie früher in der Grundschule. Natürlich macht jeder mit – und hat danach eine lustige Erlebniserzählung drauf.
Das lag auch am quirligen Chefkoch Cleusters, einem geborenen Entertainer mit Witz und Humor. Schon als Kind entdeckte der gebürtige Münsteraner am großmütterlichen Herd seine Leidenschaft fürs Kochen. Mit 16 Jahren beeindruckte er Johann Lafer als jüngster Kandidat in der VOX-Sendung „Kochchampion“. Er studierte bei Zwei-Sterne-Koch Johannes King auf Sylt und im Hamburger Sterne-Restaurant Le Canard, und ist heute, mit seinen erst 25 Jahren bereits ein echter Superstar.
Ich jedenfalls kam begeistert vom Workshop heim und habe die Familie überredet, beim nächsten Wochenende, dass wir gemeinsam daheim verbringen zusammen zu „kochen“. Und zwar Folgendes:
Vegan Spring Bowl
Zutaten für zwei Personen:
1 kleine Dose Edamame oder Sojabohnen
2 EL Olivenöl
1 EL Weißweinessig
4 EL veganes Rucolapesto
Meersalz, Pfeffer
3 EL Pininenkerne
2 EL Cashewkerne
1 kleiner Granatapfel
2 Handvoll Rucola
1/2 Zitrone
Essbare Blüten zum garnieren
Zubereitung:
Eine kleine Pfanne OHNE Fett auf mittlerer Stufe erhitzen. Edamame in Sieb abgießen, mit kaltem Wasser abspülen, abtropfen lassen. Olivenöl, Weissweinessig und Rucolapesto in ein verschließbares Glas geben, mit Meersalz und Pfeffer würzen und gut zu einem Dressing schütteln.
Pinien- und Cashewkerne unter gelegentlichem Wenden in der Pfanne goldbraun rösten, anschließend herausnehmen, aus kühlen lassen.
Granatapfel halbieren, Granatapfelhälften aufbrechen, Kerne auslösen.
Edamame, Rucola, Granatapfel-, Pinien- und Cashewkerne in eine Schüssel geben, Dressing nach und nach unter den Salat heben.
Salat mit Zitronensaft abschmecken, evtl. nochmal mit Meersalz und Pfeffer würzen. In Bowls anrichten und mit essbaren Blüten garnieren